Mainz im Dreißigjährigen Krieg

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Die Annales monasterii S. Jacobi, die Chronik des Klosters St. Jakob in Mainz, umfasst Einträge aus dem 17. und 18 Jahrhundert. Die auf Latein verfasste Chronik wird in das 18. Jahrhundert datiert, die Einträge zu den Ereignissen des Dreißigjährigen Kriegs wurden demnach erst nachträglich erstellt. Verfasst wurde die Chronik wohl von dem Benediktinermönch Benedikt Gebhart, der 1694 in das Kloster St. Jakob eintrat und bis zu seinem Tod 1738 an der Chronik arbeitete.

Neben Namen und Amt der im Kloster lebenden Mönche finden sich Informationen über alltägliche Ereignisse des Klosters, aber auch kurze Berichte über aktuelle Geschehnisse, die nicht mit dem Kloster in Beziehung stehen. So wird im Eintrag für das Jahr 1618 neben dem Kriegsbeginn auch ein Erdrutsch in den Alpen beschrieben, der die Ortschaft Plurs vollständig zerstörte.

Jahr 1618Komet 31 Tage sichtbar/Zeichen für den kommenden Dreißigjährigen Krieg; Zweiter Fenstersturz in Prag/Beginn des Krieges; Annahme der böhmischen Königswürde durch Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz; Krieg im Heiligen Römischen Reich; Erdrutsch/Zerstörung der Ortschaft Plurs
Jahr 1625Erzbischof von Mainz, Johann Schweikhard von Kronberg, besucht Heilige Messe in Klosterkirche; Weihe der Kirche des Mainzer Kapuzinerklosters; Streit in der zum Kloster gehörigen Ortschaft Geinsheim zwischen Lutheranern und Calvinisten/Anlass Tod des calvinistischen Pfarrers; Tod von Bernd von Löwenstein/Dorf Planig Lehen der Familie und lutheranisch
Jahr 1631Schwedische Truppen rücken vor/Eroberung von Höchst; Flucht des Mainzer Kurfürsten; Schweden erreichen Mainz; Kaiserlichen Truppen unter General Tilly greifen Magdeburg an/ Eroberung, Freitod vieler Bürger in der Elbe aus Angst vor Truppen; Schlacht bei Leipzig/Verluste auf kaiserlicher und schwedischer Seite; Trierer Kurfürst bewahrt Neutralität/Verschanzung auf Festung Ehrenbreitstein