Mainz im Dreißigjährigen Krieg

1   Anselm Casimir von Gottes gnaden  

2   Ertzbischove zue Maintz und Churfürst. 

 

3   Vester lieber getreuer, unß ist dein underthenigstes 

4   berichtschreiben vom 22t[en] dises zue Grunberg datiert 

5   wohl zu handen gebracht und darauß wie auch dem 

6   zugelegten PS und beylagen mit mehrem vorgeleßen 

7   worden, waß sowohl bey deß he[rr]n Erzherzog Leopoldt 

8   Wilhelms zu Osterreich L[iebden] deine verrichtung geweßen, 

9   alß auch du sonsten in einem undt anderm unß gehor- 

10 samlich verstendig[en] wollen, nun zweiflen wir an- 

11 fengcklich nit dir seithero unsere verschidene an dich 

12 sub datis 22. 24 unndt 26 dises abgangene sch[reiben] 

13 nach und nach wohl zuekomen sein werden, und lassen 

14 es im ubrigen sovil den kunfftig[en] underhalt für die 

15 guarnison in unser statt Amoneburg bel[anget] bey 

16 der bereits dißfals beschehenen verordung in g[naden]

17 bewenden, versehentlich die benachbarte hessen darm- 

18 stattische underthanen mit dem yenigen zueschuß 

19 wie abgeredt werden zue concurrir[en] ihme nit 

20 sein lassen werden, nachdemaln wir 

21 dann auch nach inhalt deren unß uberschickter 

22 und von dem generalquartiermeister Winter //

 

23 verfassten designation den nacher dem landt zu Francken 

24 undt Schwaben bevorstehenden marche den unserigen am 

25 wenigsten beschwerlich zue sein befinden, so lassen wir 

26 unß selbigen gleichergestalt in gnaden gefallen, und 

27 hettestu maglichsten fleißes daran zuesein damit 

28 ged[achter] marche sowohl von d[en] key[serlichen] alß reichsvölckern 

29 also observirt werden muge, undt dieweil 

30 numehr versehentlich sowol beyde unßer oberambt[-] 

31 mann zue Konigstein undt der zue Höchst gestrig[en] 

32 tags denselben zuertheilten befelch gemeß bey 

33 dem veldtmarschalck grafen Gleen ankemmen 

34 und damit dir d[ie] last allein nit zue schwer fallen 

35 mächte bey vorfallenden verrichtung[en] dir gebürend{…}[1] 

36 assistirn werden, so mochten wir gern sehen daß 

37 du dich nach solang bey ged[achtem] veldtmarschall uffhalten 

38 thetest, biß verhoffentlich in kurzem die statt 

39 und burg Fridberg vom feindt liberint sein 

40 würdt, so haben wir schließlich weg[en] eines 

41 trunck weins für den den grafen Gleen g[ne]d[igst[e] v[er]ordnung 

42 ergeh[en] lassen, da noch heutig[en] tages ein halb fuder zue 

43 wasser nacher Franckfurt geführt werden solle, 

44 nit zweiflendt ged[achter] veldmarschall, von dannen aus 

45 selbiges nacher Fridtberg bringen zuelaß[en] an mitel[n] //

46 nit ermanglen werde, waß sunsten weg[en] der jung[en] konigin 

47 in Schweden todtfall unß dießer tag[en] für avisen 

48 zuekom[m]en, hastu ab der beylag zuersehen, undt 

49 seindt dir mit gnaden wolgewogen(en), Dat[um] zue 

50 St Martinßburg in unser statt Mainz den 27t[en]  

51 9br[is] a[nno] 1640 

 

52 Anselmus Casimirus

53 Archiep[iscopu]s Maguntinus

 

54 Mitt den langr[äflichen] bege….

55 Wegen ist ihn ….lich zu

56 Helfen, wegen bed[euteter] fuhren

57 Halben ros hiesige goldweber

58 Unndt ehedesen ohner…

59 {…}[2] nott …

60 Wegen …

61 {….} so auch bey euch seind

 

 

62 Dem vesten unserm geheimen rath Vicedhomb in unser  

63 statt Maintz undt lieben getreuen Henrich Brömser 

64 von Rüdesheim 


[1] Schwarzer Fleck.

[2] Schwarzer Fleck.